Attribution im Marketing: Den Weg zur Conversion verstehen und optimieren

Attribution

Was ist Attribution?

Attribution bezeichnet im Online-Marketing den Prozess, bei dem festgestellt wird, welche Marketingkanäle, Touchpoints oder Kampagnen zu einer bestimmten Conversion oder einem Kauf beigetragen haben. Ziel ist es, herauszufinden, wie viel jeder einzelne Interaktionspunkt im Kaufentscheidungsprozess eines Nutzers zu dem gewünschten Ergebnis beigetragen hat. Mithilfe der Attribution können Werbetreibende ihre Budgets gezielter einsetzen und Marketingmaßnahmen effektiver optimieren.

Signo Media Wissensdatenbank mit Schwerpunkt auf Attribution und der Analyse der Beitragseffizienz verschiedener Marketingkanäle

Ziele der Attribution

  1. Verständnis für den Kundenpfad:
    • Erkennen, über welche Kanäle und in welcher Reihenfolge Nutzer mit der Marke interagieren, bevor sie konvertieren.
  2. Budget-Optimierung:
    • Identifizieren, welche Kanäle oder Kampagnen den größten Einfluss haben, um Budgets effizient zu verteilen.
  3. Kanalbewertung:
    • Vergleich von Leistung und Effektivität verschiedener Marketingkanäle (z. B. Suchmaschinenwerbung, Social Media, E-Mail-Marketing).
  4. Steigerung der Conversion-Rate:
    • Durch gezielte Maßnahmen auf den effektivsten Kanälen steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Nutzer zu Kunden werden.
  5. Strategische Planung:
    • Langfristig Strategien verfeinern, indem die Attributionsdaten in die Kampagnenplanung einfließen.

Attributionsmodelle im Überblick

  1. Last-Click-Attribution:
    • Der letzte Touchpoint vor der Conversion erhält 100 % der Anerkennung.
    • Vorteile: Einfach umzusetzen, leicht verständlich.
    • Nachteile: Ignoriert vorherige Interaktionen.
  2. First-Click-Attribution:
    • Der erste Berührungspunkt, über den ein Nutzer auf die Marke aufmerksam wurde, bekommt die volle Anerkennung.
    • Vorteile: Zeigt, welcher Kanal das initiale Interesse geweckt hat.
    • Nachteile: Weitere Touchpoints werden vernachlässigt.
  3. Linear-Attribution:
    • Alle Touchpoints zwischen erstem Kontakt und Conversion werden gleichmäßig gewichtet.
    • Vorteile: Berücksichtigt den gesamten Pfad.
    • Nachteile: Unterschiedliche Einflussstärken werden nicht abgebildet.
  4. Time-Decay-Attribution:
    • Touchpoints, die näher am Conversion-Zeitpunkt liegen, erhalten mehr Gewicht als frühere.
    • Vorteile: Realistischer bei längerem Kaufzyklus.
    • Nachteile: Erste Interaktionen werden weniger geschätzt.
  5. Position-Based (U-förmig) Attribution:
    • Der erste und der letzte Touchpoint erhalten den größten Anteil der Anerkennung, während Zwischenstationen geringer gewichtet werden.
    • Vorteile: Berücksichtigt sowohl den initialen als auch den finalen Kanal.
    • Nachteile: Mittelstationen werden tendenziell unterschätzt.
  6. Datengetriebene Attribution:
    • Auf maschinellem Lernen basierte Modelle berechnen die Gewichtung der Touchpoints anhand echter Nutzerdaten und Verhaltensmuster.
    • Vorteile: Am präzisesten und dynamisch anpassbar.
    • Nachteile: Setzt ausreichende Datenmengen und fortgeschrittene Analysetools voraus.

Faktoren, die bei der Attribution berücksichtigt werden sollten

  1. Länge des Kaufzyklus:
    • Bei komplexen oder hochpreisigen Produkten kann der Entscheidungsprozess länger dauern, was ein differenzierteres Attributionsmodell erfordert.
  2. Art des Unternehmens und der Produkte:
    • E-Commerce-Shops mit schnellen Kaufentscheidungen benötigen möglicherweise andere Modelle als B2B-Unternehmen mit längerem Sales-Funnel.
  3. Zieldefinition:
    • Je nachdem, ob Markenbekanntheit, Leads oder direkte Verkäufe im Vordergrund stehen, können unterschiedliche Modelle sinnvoll sein.
  4. Datenqualität:
    • Verlässliche und umfassende Daten sind die Basis für eine aussagekräftige Attribution.

Herausforderungen in der Attribution

  1. Datenschutz und Tracking-Einschränkungen:
    • Gesetzliche Regelungen (z. B. DSGVO) und Browser-Einstellungen erschweren die vollständige Erfassung von Nutzerdaten.
  2. Multi-Device-Tracking:
    • Nutzer wechseln oft zwischen Geräten, was das Nachverfolgen des gesamten Kaufpfads kompliziert macht.
  3. Offline-Touchpoints:
    • Attributionsmodelle sind onlineorientiert und berücksichtigen selten offline Interaktionen wie Messebesuche oder Printwerbung.
  4. Komplexität:
    • Modelle wie datengetriebene Attribution erfordern Fachwissen und genügend Daten, um aussagekräftige Ergebnisse zu liefern.

Best Practices für eine erfolgreiche Attribution

  1. Klare Ziele setzen:
    • Vor der Auswahl eines Modells festlegen, welche KPIs wichtig sind (z. B. Klicks, Leads, Umsatz).
  2. Attributionsmodell testen und anpassen:
    • Verschiedene Modelle vergleichen, um herauszufinden, welches die Realität am besten widerspiegelt.
  3. Regelmäßige Auswertung:
    • Kontinuierlich überwachen, ob das gewählte Modell noch den aktuellen Marktbedingungen entspricht.
  4. Datenqualität sicherstellen:
    • Tools und Prozesse implementieren, um vollständige, korrekte und aktuelle Daten zu erheben.
  5. Teamfortbildung:
    • Mitarbeiter schulen, um Dateninterpretation und Modellauswahl kompetent durchführen zu können.

Fazit

Attribution ist ein zentrales Element des Performance-Marketings, da sie Einblicke in den Einfluss unterschiedlicher Marketingkanäle auf Conversions liefert. Durch die richtige Wahl des Attributionsmodells und kontinuierliche Optimierungen können Unternehmen ihr Marketingbudget effizienter einsetzen, die Customer Journey besser verstehen und langfristig ihren Umsatz steigern. Auch wenn es Herausforderungen gibt, ist eine gut durchdachte Attribution unerlässlich, um datenbasierte Entscheidungen im Marketing treffen zu können.