Benutzerfluss analysieren: Wie navigieren Ihre Besucher wirklich?

Benutzerfluss

Was ist Benutzerfluss (User Flow)?

Benutzerfluss (im Englischen oft „User Flow“ genannt) beschreibt das Navigations- und Klickverhalten von Nutzer:innen auf einer Website oder in einer App. Er zeigt auf, welche Seiten (oder App-Bereiche) aufgerufen werden, in welcher Reihenfolge dies geschieht und wo Nutzer:innen letztlich abspringen oder eine bestimmte Aktion (Conversion) ausführen. In Tools wie Google Analytics wird der Benutzerfluss häufig in einer grafischen Darstellung aufbereitet, sodass man sieht, wie sich der Traffic von einer Seite zur nächsten „verzweigt“ und an welchen Stellen Probleme oder Abbrüche auftreten.

Signo Media Wissensdatenbank mit Schwerpunkt auf Benutzerfluss-Analyse zur Visualisierung der Navigation von Nutzern auf einer Website

Warum ist der Benutzerfluss wichtig?

  1. Verständnis des Nutzerverhaltens
    • Der Benutzerfluss offenbart, welche Pfade Besucher*innen nehmen, wo sie sich lange aufhalten und wo sie möglicherweise „feststecken“ oder die Seite verlassen.
  2. Identifikation von Engpässen
    • Werden viele Nutzer:innen bereits nach wenigen Seiten absprungbereit oder bleiben sie mitten in einem Kauf-/Registrierungsprozess hängen, ist das ein klares Signal für Optimierungsbedarf.
  3. Verbesserung der User Experience
    • Eine flüssige Navigation und klare Strukturen können das Benutzererlebnis steigern. Der Flow zeigt, ob und wie man Layout oder Content anpassen sollte.
  4. Conversion-Optimierung
    • Durch das Nachvollziehen der wichtigsten Routen (etwa zum Kaufabschluss) werden kritische Touchpoints sichtbar, die man durch kleine Änderungen (z. B. CTA-Design, kürzere Formulare) optimieren kann.
  5. Zusammenhänge zwischen Seiten
    • Zeigt, welche Unterseiten häufig aufgerufen werden, nachdem eine bestimmte Seite besucht wurde – nützlich für interne Verlinkungsstrategien.

Bestandteile einer Benutzerfluss-Analyse

  1. Einstiegsseiten
    • Seiten, auf denen die Besucher:innen am häufigsten eintreffen (z. B. Startseite, Blogartikel oder Landingpage).
  2. Verweildauer und Klickverhalten
    • Wie lange bleiben Nutzer*innen auf den Seiten und welche Links oder Buttons werden daraufhin ausgewählt?
  3. Seitenabfolge
    • In welcher Reihenfolge durchlaufen die Nutzer:innen die Website (Page A → Page B → Page C)? Gibt es „typische“ Pfade?
  4. Absprungseiten
    • An welchen Stellen verlassen Nutzer:innen die Website wieder (Bounce-Rate bei bestimmten Seiten)?
  5. Segmente
    • Betrachtet man unterschiedliche Nutzergruppen (z. B. mobile vs. Desktop-Nutzer:innen, neue vs. wiederkehrende Besucher:innen), können die Flows stark variieren.

Methoden und Tools zum Aufzeichnen des Benutzerflusses

  1. Google Analytics (User Flow)
    • Bietet eine grafische Flow-Darstellung, auf welcher man erkennt, von welcher Seite die Nutzer*innen kommen, wie sie sich „verzweigen“ und wann sie abspringen.
  2. Matomo
    • Ebenso ein benutzerflussähnliches Feature (Visitor Flow) oder detailed Visitor Log, das die Klick-Pfade dokumentiert.
  3. Session Recordings & Heatmaps
    • Tools wie Hotjar, Crazy Egg oder Microsoft Clarity: Hier kann man Klickverläufe und Scrollverhalten beobachten und so Rückschlüsse auf den Flow ziehen.
  4. UX- und Usability-Tests
    • Manuell durchgeführte Tests mit Proband:innen, die Aufgaben erfüllen sollen. Durch Beobachtung und Befragung werden Probleme im Flow identifiziert.

Best Practices zur Optimierung des Benutzerflusses

  1. Konsistente Navigation
    • Eindeutige, gut auffindbare Menüs, Breadcrumbs und interne Verlinkungen sorgen dafür, dass Nutzer*innen leicht den nächsten Schritt finden.
  2. Eindeutige Call-to-Actions
    • Jeder Page- oder Content-Bereich sollte einen klaren nächsten Schritt vorschlagen (z. B. „Mehr erfahren“, „In den Warenkorb“, „Kontakt aufnehmen“).
  3. Reduktion von Ablenkungen
    • Weniger ist mehr: Relevante Elemente hervorheben, unnötige Buttons oder Pop-ups entfernen, damit der Flow „fließt“.
  4. Segmentation
    • Unterschiedliche Nutzergruppen (z. B. Neu vs. Bestandskunden) können unterschiedliche Ziele haben. Eine segmentierte User-Flow-Analyse deckt bedarfsgerechte Anpassungen auf.
  5. Schnelle Ladezeiten
    • Lange Ladezeiten unterbrechen den Flow. Performance-Optimierungen sind essenziell, um Abbrüche zu vermeiden.
  6. Testing & Feedback
    • A/B-Tests an kritischen Punkten (z. B. Checkout-Seite, Registrierungsformular) durchführen und Feedback von realen Nutzer:innen einholen.

Fazit

Der Benutzerfluss liefert fundierte Einblicke in das tatsächliche Verhalten von Besucher:innen auf einer Website. Er macht sichtbar, welche Wege sie einschlagen, wo sie konvertieren und wo sie abspringen. Mit einer sauberen Datenbasis (etwa durch Tools wie Google Analytics oder Matomo) und zielgerichteten Optimierungen lässt sich die Navigation vereinfachen, die User Experience verbessern und letztlich die Konversion steigern.