Scrolltiefe messen: Wie weit scrollen Ihre Besucher wirklich?

Scrolltiefe

Was ist Scrolltiefe (Scroll Depth)?

Die Scrolltiefe misst, wie weit Nutzer:innen auf einer Website oder in einer App nach unten scrollen. Sie ist ein wichtiger Indikator dafür, wie viel des Inhalts tatsächlich angesehen wird und wie engagiert Nutzer:innen mit einer Seite interagieren. Im Kontext der Web-Analyse zeigt die Scrolltiefe, ob Nutzer:innen zentrale Inhalte (z. B. Call-to-Action-Buttons oder wichtige Textpassagen) erreichen und ob die Website logisch und benutzerfreundlich gestaltet ist.

Signo Media Wissensdatenbank mit Fokus auf Scrolltiefe zur Messung der Interaktionstiefe und Optimierung des Inhalts auf Webseiten

Warum ist die Scrolltiefe wichtig?

  1. Engagement messen
    • Eine hohe Scrolltiefe deutet darauf hin, dass Nutzer:innen den Inhalt der Seite interessant finden und weiter durchscrollen.
  2. Optimierung des Seitenlayouts
    • Durch die Analyse der Scrolltiefe können Unternehmen erkennen, ob wichtige Informationen oder CTAs an der richtigen Stelle platziert sind.
  3. Bewertung der Inhaltsstruktur
    • Wenn die Scrolltiefe gering ist, kann dies darauf hindeuten, dass der Inhalt zu lang, uninteressant oder schlecht strukturiert ist.
  4. Verbesserung der Conversion-Rate
    • Scrolltiefe hilft zu verstehen, ob Nutzer:innen bis zu konversionsrelevanten Elementen gelangen (z. B. Formularen oder Kaufbuttons).
  5. Vergleich unterschiedlicher Zielgruppen
    • Analysen der Scrolltiefe nach Gerätegruppen (z. B. mobile vs. Desktop-Nutzer:innen) können Aufschluss über die Usability auf verschiedenen Plattformen geben.

Typische Scrolltiefe-Messpunkte

Scrolltiefe wird oft in Prozent oder an definierten Abschnitten gemessen, beispielsweise:

  1. 25 %, 50 %, 75 %, 100 %
    • Misst, wie viele Nutzer:innen einen Viertel, die Hälfte, drei Viertel oder die gesamte Seite durchscrollen.
  2. Pixel-basierte Messungen
    • Gibt an, wie viele Pixel die Nutzer:innen auf einer Seite heruntergescrollt haben.
  3. Key Points auf der Seite
    • Messpunkte können auch spezifische Abschnitte sein, z. B.:
      • Erstes Bild/Video
      • Einleitungstext
      • Produktübersicht
      • Footer oder Kontaktformular

Wie wird die Scrolltiefe gemessen?

  1. Google Tag Manager
    • Einfaches Setup für Scrolltiefe-Tracking mit vordefinierten Triggern (z. B. 25 %, 50 %, 75 %, 100 % Scrolltiefe).
  2. Google Analytics (GA4)
    • In GA4 ist Scrolltiefe-Tracking als automatisiertes Ereignis integriert. Es misst standardmäßig 90 % Scrolltiefe, die als Indikator für eine vollständige Interaktion gilt.
  3. Third-Party-Tools
    • Tools wie Hotjar, Crazy Egg oder Microsoft Clarity visualisieren Scrolltiefe in Form von Heatmaps.
  4. Custom Tracking
    • Eigene JavaScript-Lösungen können spezifische Abschnitte oder Pixel-Werte messen und an Analyse-Tools senden.

Best Practices zur Optimierung auf Basis der Scrolltiefe

  1. Wichtige Inhalte weiter oben platzieren
    • Key Messages, Call-to-Action-Buttons und Kerninhalte sollten „Above the Fold“ (ohne Scrollen sichtbar) sein.
  2. Content logisch strukturieren
    • Verwenden Sie Zwischenüberschriften, Absätze und visuelle Elemente, um den Inhalt leicht erfassbar zu machen und Nutzer:innen zum Weiterscrollen zu motivieren.
  3. Ansprechendes Design und Interaktivität
    • Elemente wie animierte Übergänge, Videos oder visuelle Highlights können die Scrolltiefe erhöhen.
  4. Ladezeit optimieren
    • Langsame Ladezeiten können verhindern, dass Nutzer:innen tiefer scrollen. Schnelle Seiten fördern Engagement.
  5. Mobile Nutzer berücksichtigen
    • Da mobile Nutzer:innen oft weniger scrollen, sollten Inhalte für kleinere Bildschirme optimiert sein.
  6. A/B-Tests durchführen
    • Testen Sie verschiedene Layouts, um zu sehen, welche Platzierung von Inhalten und CTAs die Scrolltiefe und das Engagement verbessern.

Typische Fragen, die Scrolltiefe beantwortet:

  1. Erreichen Nutzer:innen meine wichtigen Inhalte?
    • Werden CTAs, Formulare oder andere zentrale Elemente oft übersehen?
  2. Sind meine Seiten zu lang?
    • Wenn Nutzer:innen früh abspringen, könnte das ein Zeichen dafür sein, dass Inhalte gekürzt oder besser strukturiert werden müssen.
  3. Wie unterscheiden sich Zielgruppen?
    • Scrollen mobile Nutzer:innen weniger als Desktop-Besucher:innen? Erreicht eine bestimmte Kampagne höhere Engagement-Raten?
  4. Welche Seiten performen am besten?
    • Seiten mit hoher Scrolltiefe zeigen oft besseren Content oder ein ansprechenderes Layout.

Beispiel einer Scrolltiefe-Analyse:

Ausgangsdaten:

  • 50 % der Nutzer:innen scrollen bis zur Hälfte der Seite.
  • 20 % scrollen bis 75 %.
  • Nur 10 % erreichen den Footer.

Handlungsempfehlungen:

  1. Wichtige Inhalte (z. B. CTAs, Produktinformationen) weiter nach oben verschieben.
  2. Lange Absätze kürzen und durch Bulletpoints oder Bilder auflockern.
  3. Interaktive Elemente (z. B. Sticky-Navigation oder Scroll-Effekte) einfügen, um das Engagement zu fördern.

Fazit

Die Scrolltiefe ist eine einfache, aber wirkungsvolle Metrik, um zu analysieren, wie weit Nutzer:innen Inhalte einer Website konsumieren. Sie bietet wichtige Einblicke in das Nutzerverhalten und hilft dabei, Inhalte, Layouts und Conversion-Pfade zu optimieren. Tools wie Google Tag Manager, GA4 oder Heatmap-Software machen das Tracking einfach und effizient. Mit gezielten Anpassungen auf Basis der Scrolltiefe können Websites nutzerfreundlicher und zielgerichteter gestaltet werden.