Zustellbarkeit verbessern: Tipps für erfolgreiche E-Mail-Kampagnen

Zustellbarkeit

Was ist Zustellbarkeit (Deliverability) im E-Mail-Marketing?

Zustellbarkeit (auch als Deliverability bezeichnet) beschreibt im E-Mail-Marketing die Fähigkeit, E-Mails tatsächlich in den Posteingang der Empfänger zu bringen, anstatt im Spam-Ordner zu landen oder gar nicht zugestellt zu werden. Eine gute Zustellbarkeit bedeutet, dass die E-Mail-Kampagne den Großteil der Empfänger erfolgreich erreicht und somit auch ihr volles Potenzial entfalten kann. Die Zustellbarkeit hängt von zahlreichen technischen und inhaltlichen Faktoren ab, die von der Absenderreputation bis zur Qualität der Empfängerliste reichen.

Signo Media Wissensdatenbank mit Fokus auf E-Mail-Zustellbarkeit und Strategien zur Sicherstellung einer hohen Delivery-Rate

Warum ist eine hohe Zustellbarkeit wichtig?

  1. Nutzung des vollen Kampagnenpotenzials
    • Wenn viele Mails im Spam-Ordner oder überhaupt nicht zugestellt werden, verringert sich die Wahrscheinlichkeit für Öffnungen und Klicks drastisch.
  2. Schutz der Absenderreputation
    • Ist die Zustellbarkeit dauerhaft schlecht, verschlechtert sich die Reputation der Absender-Domain oder IP-Adresse, was zukünftige Kampagnen weiter negativ beeinflusst.
  3. Vertrauensbildung
    • E-Mails, die zuverlässig im Posteingang erscheinen, stärken das Vertrauen bei den Empfängern und steigern die Wahrnehmung der Marke.

Faktoren, die die Zustellbarkeit beeinflussen

  1. Absenderreputation
    • Die Reputation basiert auf Kriterien wie Bounce-Rate, Spam-Beschwerden (Complaint Rate) und Historie der Versandvolumen. Eine schlechte Reputation führt zu häufigen Zustellproblemen.
  2. Technische Einstellungen
    • DNS-Einträge wie SPF, DKIM und DMARC helfen Mailservern zu verifizieren, dass E-Mails vom legitimen Absender stammen.
    • IP-Warm-up bei neuen oder wenig genutzten IP-Adressen, um sukzessive Vertrauen aufzubauen.
  3. Einhaltung von Datenschutz und Opt-In
    • Nur E-Mails an Empfänger senden, die ausdrücklich zugestimmt haben (Double Opt-In). Spam-Beschwerden oder rechtliche Konsequenzen beeinträchtigen die Zustellbarkeit.
  4. Listenhygiene
    • Regelmäßige Bereinigung ungültiger Adressen, inaktiver Empfänger und Hard Bounces senkt die Chance, als Spam-Absender eingestuft zu werden.
  5. Inhaltliche Faktoren
    • Spam-verdächtige Keywords, übermäßige Sonderzeichen, zu viele Bilder oder unklare Absenderdaten führen oft zu Spam-Markierungen.
    • Serioses Layout und relevanter Inhalt verbessern die Chancen auf eine erfolgreiche Zustellung und positives Empfängerverhalten.
  6. Empfängerverhalten (Engagement)
    • Öffnungs- und Klickverhalten signalisieren den Mail-Providern, dass E-Mails erwünscht sind. Viele Interaktionen tragen zur verbesserten Zustellbarkeit bei.

Kennzahlen zur Messung der Zustellbarkeit

  1. Zustellrate (Delivery Rate)

Zustellrate=(Gesendete E-Mails – Bounces)Gesendete E-Mails×100%\text{Zustellrate} = \frac{\text{(Gesendete E-Mails – Bounces)}}{\text{Gesendete E-Mails}} \times 100%

    • Zeigt, wie viele E-Mails tatsächlich im System des Empfängers ankamen (ohne Soft-/Hard-Bounces).
  1. Spam Complaint Rate

Spam Complaint Rate=(Spam-Beschwerden)Zugestellte E-Mails×100%\text{Spam Complaint Rate} = \frac{\text{(Spam-Beschwerden)}}{\text{Zugestellte E-Mails}} \times 100%

    • Jede Meldung als Spam oder Phishing verschlechtert die Reputation. Eine Rate über 0,1 % kann schon als kritisch gelten.
  1. Reputation Scores
    • Externe Services (z. B. Google Postmaster Tools, Microsoft SNDS) geben Einblicke in IP- oder Domain-Reputation.
  2. Engagement-Metriken
    • Öffnungs-, Klick- und Abmelderaten helfen, Rückschlüsse über die Nutzerzufriedenheit zu ziehen. Positive Werte wirken sich auf die Absenderreputation aus.

Tipps zur Verbesserung der Zustellbarkeit

  1. Verwendung von SPF, DKIM, DMARC
    • Authentifizierungsmethoden einrichten, damit Mailserver erkennen, dass E-Mails legitim vom Absender stammen.
  2. Kontinuierliche Listenhygiene
    • Ungültige Adressen (Hard Bounces) entfernen, um hohe Bounce-Raten zu vermeiden.
    • Inaktive Empfänger reaktivieren oder gegebenenfalls aussortieren.
  3. Aufbau einer soliden Absenderreputation
    • IP-Warm-up: Schrittweiser Anstieg des Versandvolumens bei neuen IPs, damit Mail-Provider das Sendungsverhalten einstufen können.
    • Auf Spam-Beschwerden und Abmeldungen reagieren und Inhalte entsprechend anpassen.
  4. Relevanz des Inhalts
    • Spam-ähnliche Formulierungen, unklare Betreffzeilen oder zu viel Werbung sollten vermieden werden.
    • Personalisierung und Segmentierung erhöhen das Engagement.
  5. Regelmäßige Monitoring
    • Zustell- und Bounce-Raten, Spam-Beschwerden und anderen Kennzahlen beobachten. Probleme frühzeitig erkennen und Gegenmaßnahmen ergreifen.

Häufige Ursachen für Zustellprobleme

  • Fehlende Authentifizierung
    • Ohne SPF, DKIM oder DMARC werden E-Mails häufiger blockiert oder im Spam-Ordner platziert.
  • Spam-Fallen
    • Adressen, die aktiv dazu dienen, Spammer zu identifizieren. Werden solche Adressen angeschrieben, verschlechtert das sofort die Reputation.
  • Gekaufte oder veraltete Mailinglisten
    • Mindere Datenqualität führt zu vielen Bounces und Spam-Beschwerden.
  • Hohe Frequenz unpassender Inhalte
    • Wenn Empfänger*innen überfordert sind oder irrelevante Nachrichten erhalten, markiert mancher sie als Spam.

Fazit

Eine gute Zustellbarkeit (Deliverability) im E-Mail-Marketing ist essenziell, um Empfänger*innen überhaupt erreichen und Erfolge erzielen zu können. Mit korrekten technischen Einstellungen (SPF, DKIM, DMARC), guter Listenhygiene, relevanten Inhalten und regulärem Monitoring lässt sich das Risiko minimieren, im Spam-Ordner zu landen. Wer auf diese Aspekte achtet, schafft eine Vertrauensbasis mit E-Mail-Providern und maximiert den Erfolg seiner E-Mail-Kampagnen.